Phoenix Racing setzte sich nach einem fantastischen Kampf während des gesamten Rennens
gegen CP Racing und WTM Racing als Sieger der Hankook 12H SPA-
FRANCORCHAMPS 2022 durch.
Wegen unterschiedlicher Tankstrategien wechselten sich der Phoenix Racing-
Audi R8 LMS GT3 EVO II (#18, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia
Erhart / Patryk Krupinski), der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles
Putman / Charles Espenlaub / Shane Lewis), der beim Restart am
Sonntagvormittag die Pole-Position innehatte, sowie der WTM Racing-Ferrari
488 GT3 (#22, Georg Weiss / Leonard Weiss / Jochen Krumbach / Daniel
Keilwitz) im Laufe des Nachmittags regelmäßig an der Spitze des Feldes ab.
Für CP Racing war im letzten Stint Spritsparen angesagt, während WTM
Racing, das im Verlauf des Nachmittags auch zwei Reifenschäden hatte,
zehn Minuten vor Schluss noch einen letzten Fahrerwechsel einlegen musste.
Das brachte Phoenix Racing letztendlich an die Spitze und das Team gewann
mit einer Runde Vorsprung.
Nach 256 Runden auf dem 7,004 Kilometer langen Circuit de Spa-
Francorchamps fuhr Elia Erhart den Audi mit der Startnummer 18 als Sieger
über die Ziellinie. Während seines letzten Einsatzes hatte er es sogar noch
mit einem kurzen Regenschauer zu tun.
„Das ist ein tolles Gefühl. Es ist fantastisch“, erklärte Elia Erhart nach dem
Rennen zu CREVENTIC. „Wir wollten dieses Rennen wirklich gewinnen, aber
es war sehr schwierig, denn während der letzten acht Runden setzte Regen
ein. Es war zu früh, um Regenreifen aufziehen zu lassen und wir mussten
noch hart gegen CP Racing und WTM Racing kämpfen. Es war knapp, aber
wir haben es auch genossen. Ein großartiges Ergebnis für uns!“
Während WTM Racing auch Platz zwei hinter Phoenix Racing in der GT3-
PRO/AM-Klasse einfuhr, gewann CP Racing die GT3-AM-Klasse. Hinter den
Top Drei der Gesamtwertung fuhr der Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3
R (#91, Daniel Allemann / Ralf Bohn / Jürgen Häring) den hart erarbeiteten
vierten Gesamtrang und Platz zwei in der GT3-AM-Klasse heraus, obwohl
das Team in den letzten zehn Minuten noch einen schnellen Tankstopp
einlegen musste.
Der JUTA Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO I (#71, Julius Adomavičius /
Andrius Gelžinis / Jonas Gelžinis) komplettierte die Top Fünf der
Gesamtwertung und gewann die GT3-Klasse nach einem fehlerfreien
Rennen. Auch der Car Collection Motorsport-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#34,
Johannes Dr. Kirchhoff / Max Edelhoff / Tim Müller) war auf dem Weg zu
einer Platzierung unter den ersten Fünf und hatte am Samstag sogar die
Gesamtführung inne, fiel aber letztendlich nach mehreren Reifenschäden
zurück, der dritte davon in den letzten Minuten des Rennens. Immerhin
behielt der Audi den dritten Platz der GT3-AM-Klasse.
Der SAINTéLOC Racing Audi R8 LMS GT3 EVO II (#26, Olivier Esteves /
Pierre-Yves Paque / Christian Kelders / Simon Gachet) erlebte zweimal eine
Kollision in der La-Source-Haarnadelkurve – die zweite Kollision brachte dem
Audi-Team eine 30-Sekunden-Zeitstrafe ein – und belegte Gesamtrang
sieben, womit die Mannschaft das GT3-AM-Klassenpodium um nur eine
Runde verpasste. Der EBM-Porsche 911 GT3 R (#61, Adrian D’Silva / Tanart
Sathienthirakul / Jeffrey Kingsley) war auf Platz neun das letzte GT3-Auto in
den Top Ten der Gesamtwertung.
Auf Gesamtrang acht bei der Zieldurchfahrt sicherte sich Red Ant Racing
(#903, Ayrton Redant / Bert Redant / Yannick Redant) erstmals den Sieg in
der 992-AM-Klasse der 24H SERIES, gefolgt vom härtesten Rivalen in der
Klasse, HRT Performance (#929, Antti Buri / Kari-Pekka Laaksonen / Jim
Rautiainen), das auch die Top Ten der Gesamtwertung komplettierte. Speed
Lover (#929, Olivier Dons / Dominique Bastien) sicherte sich den dritten Platz
der 992-AM-Klasse, nachdem das Auto von Podiumsanwärter Porsche
Lorient Racing (#912, Philippe Polette / Frederic Lelievre / Jean-François
Demorge / Franck Dezoteux / Frédéric Ancel) in der letzten Rennstunde auf
der Kemmel-Geraden geborgen werden musste.
Mit diesem Erfolg übernimmt Red Ant Racing die Führung in der
Europawertung der 992-Klasse, während HRT Performance nach wie vor die
Führung in der „Championship of the Continents“-Wertung innehat.
Hinter den 992-Teams feierte Van Berlo Motorsport by Bas Koeten Racing
(#906, Marcel van Berlo / Bart van Helden / Glenn van Berlo) einen
souveränen Sieg in der 991-Klasse, gefolgt von E2P Racing (#910, Pablo
Burguera / Manuel Cintrano / Ben Clucas).
9und11 Racing (#719, Georg Goder / Ralf Oehme / Martin Schlüter) kehrte
nach einer fehlerfreien Fahrt mit dem Porsche 911 GT3 Cup MR auf die
Siegesstrasse der GTX-Klasse zurück. Nach dem GTX-Klassensieg in
Hockenheim im vergangenen Jahr war es für das deutsche Team der zweite
Sieg in Folge in der Serie.
Nach mehreren Drehern und Schaden an der Frontpartie sicherte sich Vortex
V8 (#701, Lionel Amrouche / Philippe Bonnel / Sebastien Lajoux) den zweiten
Platz in der GTX-Klasse, während der Leipert Motorsport-Lamborghini
Huracán Super Trofeo (#710, Kerong Li / Jean-Francois Brunot / Tyler Cooke)
nach einer tollen Aufholjagd den dritten Klassenrang nach Hause fuhr. Ein
Defekt an der Lichtmaschine bedeutete am Samstag fast eine Stunde
Zeitverlust, aber Leipert Motorsport behält die Führung der GTX-Klasse in der
„Championship of the Continents“-Wertung. Der Vorsprung auf Vortex V8
beträgt aber gerade mal zwei Punkte.
Ein starker Auftritt des ALFAB Racing-McLaren 570S GT4 (#400, Erik
Behrens / Daniel Ros) blieb wegen eines Turboladerschadens nur wenige
Stunden vor Schluss letztendlich unbelohnt. Der GT4-Klassensieg ging damit
an den Team ACP – Tangerine Associates-BMW M4 GT4 (#421, Catesby
Jones / Wim Spinoy / Steven Thomas), der damit zum zweiten Mal in Folge
bei einem europäischen Rennen die Klasse gewann. Ebenfalls mit einem
BMW M4 GT4 belegte Veidec Racing by JJ Motorsport (#422, Hakan Sari /
Recep Sari / Arthur Peters) nach einem starken Auftritt des belgischen Teams
Rang drei in der Klasse.
Zwischen den beiden BMW fuhr der CWS Engineering-Ginetta G56 GT4
(#478, Colin White / Freddie Tomlinson / Mike Simpson) nach einem
charakterbildenden Rennen inklusive ABS-Defekt und zwei unterschiedlichen
Reifenschäden auf Rang zwei der Klasse ins Ziel.Holmgaard Motorsport hat
sich bei den Hankook 12H SPA-FRANCORCHAMPS nicht nur den
erstern Podiumsplatz in den 24H SERIES, sondern auch gleich den
ersten Sieg gesichert. Im äußerst unterhaltsamen Rennen wurde der
Kampf um den Erfolg in der TCE-Division erst zum Schluss entschieden.
Lange Zeit schien das NOKER racing team (#104, Kestutis Stasionis / Sten-
Dorian Piirimägi / Arunas Geciauskas) auf dem Weg zum Divisionssieg. Nach
einer Kollision auf der Strecke jedoch wurde der Volkswagen Golf GTi TCR
SEQ rund anderthalb Stunden vor dem geplanten Zieleinlauf mit schwer
beschädigtem Vorderwagen in die Box geschoben, was für das Team das
vorzeitige Aus bedeutete.
Der Ausfall für NOKER bedeutete, dass der Holmgaard Motorsport-
Volkswagen Golf GTi TCR DSG (#102, Magnus Holmgaard / Jonas
Holmgaard / Roy Edland / Martin Vedel Mortensen), der während des
gesamten Nachmittags in einem harten Kampf mit dem litauischen Team
verwickelt war, nicht nur den ersten Sieg in den 24H SERIES einfahren
konnte, sondern sogar erstmals überhaupt in der Serie auf das Podium fuhr.
Jonas Holmgaard fuhr den Volkswagen mit der Startnummer 102 nach 234
Runden auf dem 7,004 Kilometer langen Circuit de Spa-Francorchamps als
Sieger über die Ziellinie.
„Ein ganz tolles Gefühl, endlich mal ganz oben zu stehen“, sagte Magnus
Holmgaard zu CREVENTIC. „NOKER hat einen fantastischen Job gemacht.
Leider hatten sie in der Schlussphase des Rennens einen Unfall. Uns ist es
gelungen, das Auto fehlerfrei ins Ziel zu bringen, das war ausschlaggebend.
Das Holmgaard-Team war heute perfekt!“
Gefragt nach den Schlüssel zum Erfolg erklärte Magnus Holmgaards Bruder
Jonas: „Ein guter Speed und keine Unfälle.“
Wie Holmgaard verbuchte auch GSR Motorsport (#105, Ernesta Globytė /
Rolandas Salys / Mindaugas Liatukas) mit Platz zwei im Volkswagen Golf GTi
TCR SEQ sein bislang bestes Ergebnis in den 24H SERIES. Im Vorjahr hatte
das Team aus Litauen auf dem Hockenheim den dritten Rang in der Klasse
belegt.
Eine Zeitstrafe nach dem Zieleinlauf bedeutete, dass RAIL EQUIP BY
TOTCAR SPORT (#123, Jorge Belloc Diaz / Jorge Belloc Ruiz / Álvaro
Rodríguez Sastre), ursprünglich Zweiter der TCE-Division beim Zieleinlauf,
schlussendlich mit weniger als 20 Sekunden Rückstand auf den GSR-
Volkswagen auf Rang drei gewertet wurde. Damit sicherte sich das spanische
Team, das im vergangenen Jahr in Barcelona auch bereits Dritter in seiner
Klasse wurde, den zweiten Podiumsplatz in Folge.
Trotz einiger Probleme mit der Elektronik wurde der Valluga-Porsche 718
Cayman GT4 CS (#205, Bradley Ellis / Leonidas Loucas / Rhea Loucas /
Charles Hollings) auf Platz vier der TCE-Division gewertet und gewann damit
überlegen die TCX-Klasse. Die weiteren TCX-Podiumsplätze gingen an den
Ligier JS2 R des belgischen Teams Xwift Racing (#221, Pieter Denys / Tim de
Borle / Steven Dewulf) und den PR-V-Porsche 718 Cayman GT4 CS (#225,
Hervé Houdré / Christian Gloz), die auf den Gesamtpositionen acht und neun
der TCE-Division ins Ziel fuhren.
Nach Platz drei in der Klasse bei der nächtlichen Unterbrechung schien der
Wolf-Power Racing-Audi RS3 LMS TCR (#116, Jasmin Preisig / Fabian Danz
/ Marcus Menden) ein ernsthafter Kandidat für einen TCE-Podiumsplatz, fiel
aber letztendlich auf Rang fünf zurück. In der ersten Runde am Sonntag
wurde der Audi vom GSR-Volkswagen ins Kiesbett geschoben, was ein
Verlust von drei Runden bedeutete. Nach einer tollen Aufholjagd kam der
Audi mit einem Rückstand von nur etwas über eine Minute auf dem Valluga-
Porsche ins Ziel.
Nach erheblichem Zeitverlust durch ein Bremsversagen bei der Bus-Stop-
Schikane am Samstag erlebte der BBR-CUPRA Leon Competición TCR
(#159, Chariya Nuya / Kantadhee Kusiri / Kantasak Kusiri / Munkong
Sathienthirakul) am Sonntag ein problemloses Rennen, das mit Platz sechs in
der TCE-Division endete, gefolgt vom Baporo Motorsport-CUPRA TCR DSG
(#151, Joan Vinyes / Jaume Font). Nach den beiden Siegen in Dubai und
Mugello führt BBR sowohl in der „Championship of the Continents“-Wertung
als auch in der Europawertung die TCE-Division an.
Nach dem vorzeitigen Ausfall wurde das NOKER racing team immerhin noch
auf Platz zehn der TCX-Klasse gewertet, unmittelbar vor dem PCR Sport-
CUPRA Leon Competición TCR (#117, Vicente Dasi / Josep Parera / Ivars
Vallers), der mehrmals mit Überhitzung zu kämpfen hatte.
Der nächste Lauf der 24H SERIES powered by Hankook folgt vom 13.-15.
Mai mit den Hankook 12H HOCKENHEIMRING als dritten Lauf der Europa-
Saison von CREVENTIC. Nähere Informationen zu den 24H SERIES 2022,
dem Kalender sowie Punktestände gibt es unter 24hseries.com.Text: 24h Series, Fotos: Werner Hebenstreit
Kontakt
www.sportscar-racingpix.com
Antje Hebenstreit (Editor)
Werner Hebenstreit