Auftaktsieg für WINWARD Racing in Portugal

Die DTM-Saison 2022 hat für das Mercedes-AMG Team WINWARD Racing mit einem Riesenerfolg begonnen. Nach einer eindrucksvollen Fahrt gewann Lucas Auer (27, Kufstein/A) in seinem Mercedes-AMG GT3 das Samstagsrennen auf dem spektakulären Algarve Circuit bei Portimão. Seine Teamkollegen Maximilian Götz (36, Uffenheim) und David Schumacher (20, Salzburg/A) kamen hingegen nach turbulentem Rennverlauf außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

Vom dritten Startplatz aus ins Rennen gegangen, schob sich Auer bereits in der zweiten Runde an Markenkollege Mikaël Grenier vorbei auf Rang 2 und hielt in der Folge Kontakt zu Polesitter Mirko Bortolotti. Als dessen Lamborghini beim Restart nach einer Safety-Car-Phase schlecht wegkam, nutzte der WWR-Pilot seine Chance, übernahm die Spitze und gab sie bis ins Ziel nach knapp einer Rennstunde nicht mehr ab.

„Es war ein nahezu perfektes Rennen für mich“, strahlte der Tiroler. „Gut, dass ich so schnell an Mik vorbeikam. Danach konnte ich meine Pace fahren und Mirko gut folgen. Der Restart nach der Gelbphase spielte uns natürlich voll in die Karten. Dickes Kompliment ans gesamte Team, das Auto war richtig gut, und auch der Boxenstopp hat bestens geklappt. Das war ein Auftakt wie aus dem Bilderbuch. Mit dem Zusatzballast wird das zweite Rennen morgen allerdings eine richtig schwierige Aufgabe.“ Reglementbedingt muss der Sieger eines DTM-Rennens beim nächsten Wertungslauf 25 Kilogramm Platzierungsgewicht mitführen – wenn auch erst im Rennen, nicht schon im Qualifying.

Nicht ganz so reibungslos verlief der Rennsamstag für Auers Stallgefährten. Der von Rang 9 aus losgefahrene Titelverteidiger Maximilian Götz kam zwar sowohl beim Start als auch beim Restart sehr gut weg, verlor dann aber jeweils etwas an Boden. „Es hat beide Male sehr lange gedauert, die Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bringen. Danach war die Pace nicht schlecht, aber bis es soweit war, hatte ich leider schon einige Positionen verloren“, schilderte der Franke, der den in BWT-Farben designten Boliden mit der Nummer 1 am Ende als Elfter durchs Ziel steuerte.

David Schumacher legte derweil ein tadelloses DTM-Debüt hin. Nach dem Qualifying haderte er zwar noch mit Startplatz 18, der Rückstand von nur 0,6 Sekunden auf die Pole Position ließ allerdings schon erahnen, dass der GT-Rookie auch bei der enormen Leistungsdichte keinerlei Angst vor dem DTM-Establishment zu haben braucht. Im Rennen fuhr Schumacher auf dem Niveau seiner Markenkollegen, büßte aber beim Restart viele Positionen ein. „Der erste Start lief prima, aber der zweite ging völlig daneben“, berichtete der Wahl-Österreicher. „Genau in dem Moment, als mein Vordermann auf die Bremse ging, hörte ich im Funk das Kommando ‚green, green, green‘. Da waren direkt drei Autos vorbei.“

Der 20. Schlussrang stimmte den Mercedes-AMG Junior im #27-Renner von Ravenol und Schaeffler-Paravan zwar nicht ganz zufrieden. „Aber wichtiger war meine Pace. Die war in Ordnung, solange ich alleine fuhr. Dicht hinter einem Vordermann bekam ich jeweils starkes Untersteuern. Und ich muss zu Hause öfter in die Sauna. Ich habe unterschätzt, wie heiß es in diesen Autos wird.“

WWR-Teamchef Christian Hohenadel freute sich natürlich in erster Linie über Auers großartigen Sieg: „Das war ein Auftakt nach Maß und Lohn für die harte Arbeit der letzten Wochen und Monate. Das Team hat tolle Arbeit geleistet. Aber natürlich werden wir erst rundum glücklich sein, wenn wir mit allen drei Autos vorne fahren. Da haben wir nach dem heutigen Tag noch etwas aufzuarbeiten, vor allem, was die Rennperformance von Max angeht. Mit David bin ich rundum zufrieden. Er arbeitet sehr konzentriert und fokussiert und hat bei seinem ersten DTM-Rennen eine richtig gute Leistung abgeliefert. Darauf kann er aufbauen. Wir freuen uns auf morgen!“
Text & Foto: Winward Media