Der Team WRT-BMW M4 GT3 (#7, Mohammed Saud Fahad Al Saud / Diego
Menchaca / Jean-Baptiste Simmenauer / Jens Klingmann / Dries Vanthoor)
fuhr von Anfang an in der Spitzengruppe mit und setzte sich nach einem Kampf
während des gesamten Rennens mit einem Vorsprung von lediglich 21
Sekunden gegen den Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3 R (#91, Daniel
Allemann / Ralf Bohn / Alfred Renauer / Robert Renauer) durch und sicherte
sich somit den Sieg. In einer hochspannenden Schlussphase optierte der
Herberth-Porsche bei den letzten Boxenstopps für eine kurze Tankpause um
sich so eine bessere Position auf der Strecke zu sichern. So ging der Porsche
mit einem Vorsprung von nur zehn Sekunden auf den WRT-BMW in die letzten
20 Minuten des Rennens, musste aber zehn Minuten vor Schluss noch einen
kurzen Tankstopp einlegen und verlor damit die Führungsposition.
Einmal zurück an der Spitze des Feldes fuhr Dries Vanthoor daraufhin den
BMW M4 GT3 mit der Startnummer 7 nach 621 Runden auf dem 5,39 Kilometer
langen Dubai Autodrome als Sieger über die Ziellinie. Für das Team WRT ist
es der dritte Gesamtsieg im Rennen nach vorherigen Erfolgen in den Jahren
2016 und 2022 sowie der erste Gesamtsieg für BMW bei den Hankook 24H
DUBAI seit dem Sieg für Need for Speed by Schubert Motorsport im Jahr 2011.
Für Vanthoor ist es ebenfalls der zweite Gesamtsieg in Folge bei den Hankook
24H DUBAI, ebenso für sein Teamkollege Mohammed Saud Fahad Al Saud.
„Die Herausforderung war groß”, erklärte WRT-Teamchef Vincent Vosse zu
Joe Bradley von radiolemans.com. „Wir wissen, wie schwerig dieses Rennen
sein kann und letztendlich braucht man etwas Glück, eine tolle Strategie vom
Team und eine fehlerfreie Leistung von den Fahrern. Es war ein tolles Rennen
und wir haben bei diesem Rennen jede Menge über den BMW M4 GT3 gelernt.
Uns fehlt etwas Schlaf, aber wir werden schon einen Weg finden, um ordentlich
zu feiern!“
Mit dem zweiten Gesamtrang kehrt Herberth Motorsport, Gewinner der
Hankook 24H DUBAI 2017, das von Platz 13 aus ins Rennen gegangen war,
nach einer eher schwierigen Saison 2022 zu alter Form zurück. Der zweite
Team WRT-BMW M4 GT3 (#46, Timothy Whale / Valentino Rossi / Sean Gelael
/ Max Hesse / Maxime Martin) belegte Rang drei, obwohl das Team in der
Anfangsphase nur knapp einen Einschlag in die Leitplanken in Kurve fünf
verhindern konnte. Für MotoGP-Legende Valentino Rossi bedeutet dieses
Ergebnis sein erster Gesamtpodiumsplatz bei seinem Debüt als BMW-M-
Werksfahrer.
Mit weniger als zwei Minuten Rückstand auf die Top Drei fuhr der Grove
Racing-Porsche 911 GT3 R (#46, Timothy Whale / Valentino Rossi / Sean
Gelael / Max Hesse / Maxime Martin) nach einem beeindruckenden Auftritt auf
Rang vier ins Ziel. Für Earl Bamber, zweimaliger Sieger der 24 Stunden von Le
Mans, war es sein erster Auftritt bei der Veranstaltung.
Der HAAS RT-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#21, Maxime Soulet / Mathieu Detry
/ Olivier Bertels / Benjamin Mazatis / Frédéric Vervisch) komplettierte nach
einer tollen Aufholjagd die Top Fünf der Gesamtwertung. Das Team aus
Antigua und Barbuda war als 43. gestartet, nachdem es einen der insgesamt
vier 15-minütigen Durchgängen im Zeittraining verpasst hatte, führte in der
Anfangsphase sogar das Feld an, verlor dann aber Zeit wegen eines
Reifenschadens sowie einer Kollision in Kurve 16 während der Nacht.
Der zweite Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3 R (#92, Jason Hart / Elliot
Skeer / Adam Adelson / Seth Lucas) komplettierte ein erfolgreiches
Wochenende für das bayerische Team mit Platz sechs in der Gesamtwertung
nach einem problemlosen Rennen. Damit sicherte sich Herbert die ersten
beiden Positionen in der GT3-PRO-AM-Wertung. Zwei Plätze weiter zurück
sicherte sich der Heart of Racing by SPS-Mercedes-AMG GT3 (#27, Ian James
/ Gray Newell / Roman De Angelis / Ross Gunn) den letzten Podiumsplatz in
der GT3-PRO-AM-Klasse. Dazwischen fuhr der Team GP-Elite-Porsche 911
GT3 R (#32, Lucas Groeneveld / Jesse van Kuijk / Daan van Kuijk / Thierry
Vermeulen) auf Rang sieben der Gesamtwertung, trotz eines Wechsels in der
Fahrerbesetzung unmittelbar vor dem Zeittraining.
Der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles
Espenlaub / Joe Foster / Philip Quaife / Shane Lewis) zeigte einmal mehr eine
fehlerfreie Leistung und fuhr auf dem neunten Gesamtplatz ins Ziel. Damit
sicherte sich das Team den Sieg in der GT3-AM-Klasse. Nach dem Sieg bei
den Hankook 12H KUWEIT im Dezember hat das Team, Gewinner der
Continents GT Trophy, damit nun die Führung in der neuen Middle East Trophy
von CREVENTIC ausgebaut. Die Entscheidung fällt im kommenden
Wochenende bei den Hankook 6H ABU DHABI.
Nach Aufhängungs- und Dämpferproblemen in der Anfangsphase hatte der
7TSIX McLaren 720S GT3 (#76, James Cottingham / Andrew Gilbert / Fran
Rueda / Matúš Výboh) wieder zum CP Racing-Mercedes aufgeschlossen, aber
ein Problem mit dem Turbolader am Sonntagnachmittag bedeutete noch mehr
Zeitverlust. Immerhin hatte der Neueinsteiger in der Serie eine genügend große
Distanz zurückgelegt, um hinter dem Saalocin by Kox Racing-Porsche 911 GT3
R (#48, Nico Pronk / Stéphane Kox / Dennis Retera / Peter Kox / Tom Boonen)
noch auf Platz drei in der Klasse und somit auf dem Podium in der GT3-AM-
Klasse gewertet zu werden. Der Porsche hatte wegen eines Getriebewechsels
ganz am Anfang des Rennens fast eine Stunde verloren.
Die European GT Trophy-Titelverteidiger Phoenix Racing (#1, Michael
Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Christer Jöns) komplettierten nach
einer beeindruckenden Aufholjagd die Top Ten der Gesamtwertung. Der Audi
R8 LMS GT3 EVO II fiel nach den ersten vier Stunden des Rennens aus den
Top 40 nach einer Kollision mit dem Speed Lover-Porsche 911 GT3 Cup
(#979, Simon Balcaen / Steven Palette / Philippe Wils / Chris Maes) in Kurve
fünf. Beide Teams konnten nach Reparatur das Rennen fortsetzen, allerdsings
verlor der Porsche eine Stunde in der Box zur Reparatur von Kühler- und
Aufhängungsschäden.
Der Al Manar Racing by HRT-Mercedes-AMG GT3 (#777, Luca Stolz / Fabian
Schiller / Axcil Jefferies / Martin Konrad), der von der Pole-Position aus
gestartet war, sowie das Schwesterauto, der Abu Dhabi Racing by HRT-
Mercedes-AMG GT3 (#4, Hubert Haupt / Khaled Al Qubaisi / Sébastien Baud /
Jules Gounon), der ebenfalls in der ersten Startreihe stand, gehörten zu den
wichtigsten Ausfällen des Rennens. Der Mercedes mit der Startnummer 4 hatte
in der fünften Rennstunde einen schweren Einschlag in die Leitplanken, bei
dem das Auto kurz Feuer fing. Nur wenig später bedeutete ein
Aufhängungsschaden das Ende für den Al Manar Racing-Mercedes mit der
Startnummer 777, noch weit vor Halbzeit des Rennens.
FACH AUTO TECH, ein regulärer Teilnehmer bei den Hankook 24H DUBAI,
erlebte ein erfolgreiches Wochenende in den Emiraten mit den Plätzen eins
(#962, Alexander Schwarzer / Gabriele Rindone / Larry ten Voorde / Matthias
Hoffsümmer / Huub van Eijndhoven) und zwei (#961, Peter Hegglin / Jan
Klingelnberg / Christof Langer / Alexander Fach / Christopher Zöchling) in der
992-Klasse. Die beiden Porsche 911 GT3 Cup des Schweizer Teams legten
ein dermaßen hohes Tempo hin, dass sie drei Stunden vor Schluss noch
gegeneinander um die Führung kämpften und die Top Ten der Gesamtwertung
um nur wenige Runden verpassten.
Duel Racing by Toro Verde (#995, Ramzi Moutran / Nabil Moutran / Sami
Moutran / Philip Keen), erlebte mit Rang drei eine erfolgreiche Rückkehr in die
992-Klase. Platz vier ging an Willi Motorsport by Ebimotors (#955, Fabrizio
Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro), das in der Anfangsphase die
Klasse angeführt hatte, dann aber wegen eines Aufhängungsbruchs vorne links
während der Nacht Zeit verloren hatte. Hinter dem Quartett an der Spitze war
der Huber Racing-Porsche (#925, Stefan Aust / Hans Wehrmann / Klaus Rader
/ Steffen Görig / Nico Menzel) das bestplatzierte Auto der 992-AM-Klasse,
nachdem das Team während des gesamten Rennens mit dem QMMF by HRT
Thuraya Qatar Porsche 911 GT3 Cup (#929, Abdulla Ali Al Khelaifi / Ghanim
Al Ali / Ibrahim Al Abdulghani / Julian Hanses) gekämpft hatte.
Das zweite Auto von HRT Performance unter der Bewerbung von Qatar Motor
and Motorcycle (#930, Abdullah Al-Abbasi / Ibrahim Al-Mannai / Abdulaziz Al
Jabri / Daniel Roos) gehörte in der Anfangsphase ebenfalls zu der
Spitzengruppe der 992-AM-Kategorie. Allerdings fiel der Porsche vorzeitig aus
nach einem Einschlag in die Leitplanken in Kurve 14 am Sonntagvormittag.
Der razoon-more than racing-KTM X-BOW GTX (#714, Daniel Drexel / Leo
Pichler / Kris Rosenberger / Bob Bau / Ernst Kirchmayr) fuhr von der Pole-
Position aus souverän den Sieg in der GTX-Klasse nach Hause, trotz eines
kleinen Zwischenfalls mit der hinteren Verkleidung des KTM. Dahinter folgte
der Erste der beiden Vortex V8 (#701, Philippe Bonnel / Philippe Gruau / Lionel
Amrouche / Tom Pieri). Das französische Team schien auf dem Weg zu einem
doppelten Podiumserfolg, bis ein Brand im Motorkompartiment das
Schwesterauto, 702 1.0 (Philippe Fertoret / Lucas Sugliano / Nicolas Nobs /
Miguel Moiola) auf der Strecke zum Stehen brachte. Erheblicher Schaden an
der Heckverkleidung war der Grund, dass der Vortex das Rennen nicht
fortsetzen konnte.
Der ROFGO with Dragon Racing-Mercedes-AMG GT4 (#408, Roald Goethe /
Oliver Goethe / Benjamin Goethe / Stuart Hall / Jordan Grogor) fuhr einen
weiteren Klassensieg bei den Hankook 24H DUBAI für das Team aus den
Vereinigten Arabischen Emiraten ein, obwohl das Team während der Nacht
zweimal in eine Kollision in Kurve 16 verwickelt wurde. Der Dragon Racing-
Mercedes wurde zunächst vom Team WRT BMW M4 mit der Startnummer 46
umgedreht und kollidierte bei der Rückkehr auf der Strecke mit dem Team Sorg
Rennsport-Porsche 718 Cayman GT4 CS (#227, Benito Tagle / Christoph
Krombach / Daniel Gregor / Patrik Grütter). Dadurch verlor der Porsche fast
eine Stunde in der Box.
Hinter Dragon Racing fuhr Simpson Motorsport (#438, James Kell / Cameron
McLeod / Keith Kassulke / David Holloway / Vasily Vladykin) das erste Podium
in der Klasse mit dem nagelneuen BMW M4 GT4 der zweiten Generation ein.
Ebenfalls mit dem neuen BMW fuhr Century Motorsport (#429, Michael
Johnston / Christopher Salkeld / Carl Cavers / Lewis Plato) auf Rang drei, trotz
Zeitverlusts wegen drei verschiedenen Kollisionen auf der Strecke. Das
Schwesterauto, der RHC Jorgensen-Strom by Century BMW M4 GT4 (#450,
Daren Jorgensen / Brett Strom / Nathan Freke / Jeroen Bleekemolen), fiel in
der Gleichen Runde wegen eines gebrochenen Hilfsrahmens aus.
Nach zwei gebrochenen Antriebswellen im Training war für den AC Motorsport
Audi RS3 LMS (#188, Stéphane Perrin / Yannick Mettler / Miklas Born / Sam
Dejonghe) eine etwas konservativere Abstimmung der Schlüssel zum zweiten
TCR-Klassensieg bei den Hankook 24H DUBAI für das belgische Team nach
dem ersten Erfolg im Jahr 2020.
Als ob wiederholte Motor- und Getriebeprobleme nicht genug wären, wurden
beide Wolf-Power Racing Audi RS 3 LMS auf der Strecke auch noch in
Kollisionen verwickelt, belegten aber dennoch die Plätze zwei (#117, Marcus
Menden / Marlon Menden / Rob Huff / Peter Posavac) und drei (#121, Jasmin
Preisig / Ivars Vallers / Calle Bergman / Andreas Höfler) in der TCR-Klasse.
Das erstgenannte Team kollidierte in der Nacht mit einem Auto aus der GT3-
Spitzengruppe, während das Schwesterauto, an dem auch mehrmals die
Antriebswellen ausgetauscht werden mussten, am frühen Sonntagmorgen
nach einer Kollision mit dem HRT Performance-Porsche 911 GT3 Cup (#931,
Holger Harmsen / Fidel Leib / Mikaeel Pitamber / Gregg Gorski) in die
Leitplanken von Kurve 14 einschlug.
Dazwischen sicherte sich das Team Sorg Rennsport als TCX-Klassensieger
den dritten Platz auf dem Gesamtpodium der TCE-Division, trotz des
Zwischenfalls mit Dragon Racing in Kurve 16 während der Nacht. Der 700
Miles-Volkswagen Golf GTi (#106, Thierry Chkondali / Marc Girard / Michel
Sallenbach / Jordan Mougenot / Fabian Duffieux) erlebte nach einem
kompletten Motor- und Getriebewechsel sowie Schwierigkeiten mit der
Sitzverankerung, eine starke Aufholjagd und belegte Platz fünf der TCR-
Klasse, unmittelbar vor dem zweiten AC Motorsport-Audi RS3 LMS (#199,
Andy Yan / Tommy Ku / David Lau / Shaun Thong). Das letztgenannte Team
war Fünfter der TCE-Division, obwohl ein kompletter Motorwechsel acht
Stunden Zeitverlust bedeutete.
Am 21. und 22. Januar geht es weiter mit dem nächsten Langstreckenrennen
von CREVENTIC in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der dritten Auflage
der Hankook 6H ABU DHABI auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi. Am 25.
und 26. März startet die 24H SERIES powered by Hankook zum ersten Rennen
des Jahres in Europa, das auf dem Autodromo Internazionale del Mugello in
Italien ausgetragen wird. Nähere Informationen zum Kalender der 24H SERIES
sowie Tabellenstände gibt es unter 24hseries.com.
Text & Foto: 24h Series Creventic
Kontakt
www.sportscar-racingpix.com
Antje Hebenstreit (Editor)
Werner Hebenstreit